Sechs Orchideen gefunden!

Orchideenzählung in Burkau

Am 25. Mai diesen Jahres habe ich auf den beiden Wiesen im Oberdorf die Orchideen gezählt.
Da im letzten Jahr keine Orchideen gefunden wurden, war ich gespannt, wie es dieses Jahr aussehen würde. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich auf Oswalds Wiese und der angrenzenden Gemeindewiese sechs blühende Orchideen finden konnte. Es ist zwar eine geringe Anzahl an Pflanzen, aber immerhin sechs. Im Gegensatz zu anderen Wiesen sind beide Wiesenflächen sehr feucht, was den Pflanzen natürlich zu Gute kommt.

Auch einen besonderen Schmetterling konnte ich entdecken. Mehrere Exemplare eines Bläulings (Familie: Lycaenide) flogen von Blüte zu Blüte der Kuckucks-Lichtnelken. Die Bestimmung der Bläulinge ist relativ anspruchsvoll. In Deutschland sind 48 Arten dieser Schmetterlingsfamilie nachgewiesen. Namensgebend sind die blauen Flügeloberseiten der meisten Arten. Das Besondere dieser Schmetterlinge ist, dass die Raupen von über 75 % der weltweit vorkommenden Arten myrmekophil leben. Das heißt, dass sie von oder mit Ameisen leben. So leben die Raupen gemeinsam mit den Ameisen in ihrem Bau und ernähren sich entweder von deren Larven oder werden von den Ameisen gefüttert.
Um welche Bläulingsart es sich auf den Wiesen im Oberdorf handelt, ist nicht ganz sicher zu bestimmen gewesen. Es könnte sich um den Östlichen Quendelbläuling (Pseudophiloteses vicrama) oder den Graublauen Bläuling (Pseudophilotes baton) handeln. Beide gehören nach Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders und streng geschützten Arten.
Das Vorkommen dieses Schmetterlings zeigt, dass es wichtig ist, verschiedene Lebensräume zu fördern und zu erhalten. Erst durch eine Vielfalt verschiedener Pflanzenarten kann sich ein Artenreichtum von Insekten entwickeln. Bestimmte Pflanzen können nur in feuchten Wiesen wachsen, so wie wir sie im Oberdorf vorfinden und diese Pflanzen wiederum können Lebensgrundlage spezieller Insekten sein.

Gabriele Pötschke